Unter der Bezeichnung CORTEN-Stahl*) versteht man in Deutschland wetterfesten Baustahl, auf dessen Oberflache sich unter Witterungseinfluss fortlaufend eine Sperrschicht bildet. Diese schützt die Bauteile vor weiterer Korrosion und sorgt für die charakteristische Patina in erdigen und warmen Farbtönen. Cortenstahl hat eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer, braucht nicht lackiert zu werden und ist vollständig recyclebar.
Die Ausbildung der optisch ansprechenden Oberfläche beginnt nach 2 bis 3 Wochen und ist erst nach 1,5 bis 3 Jahren abgeschlossen. Wichtig bei der Bildung der Sperrschicht ist der Wechsel zwischen feuchter und trockener Witterung. Gibt es Oberflächenbereiche, die nicht dieser Witterung ausgesetzt sind, so erfolgt dort auch keine Ausbildung der lebendigen Edelrost-Patina.
Wir verwenden ausschließlich den besonders hochwertigen Stahl der Güte S355J2W+N, Werkstoff Nummer 1.8965, der sich auch biegen und mit dem richtigen Zusatzwerkstoff schweißen lässt.
*) Die Bezeichnung COR-TEN-Stahl wurde aus der ersten Silbe COR fur Rostwiderstand CORrosion Resistance) und der zweiten Silbe für die Zugfestigkeit (TENsile strength) zusammengesetzt.COR-TEN-Stahl wurde 1932 zum Patent in Amerika angemeldet. Weltweit gibt es sehr viele verschiedene wetterfeste Baustahlsorten.
Vorgerosteter Wetterfester Baustahl (Cortenstahl)
Wetterfester Baustahl kann als ökologisches Material klassifiziert werden. Er hat eine überdurchschnittlich lange Lebensdauer, braucht nicht lackiert zu werden und ist vollständig recyclebar.
Falls Sie Zuschnitte, Blechabschnitte, Platinen oder gar einzelne Bleche in Cortenstahl - auch optisch vorgerostet - benötigen, können wir diese in vielen Fällen sehr kostengünstig anbieten, da wir Cortenstahl in großen Mengen einkaufen. Selbst kleinere Stahlhändler und viele Schlosser kaufen bei uns Ihren Bedarf an Cortenstahl ein.
NEU: Fragen Sie uns nach Cortenstahl ohne Walzhaut. Das Material wird exklusive in höchster Qualität für Gartenmetall® von den großen Stahlproduzenten hergestellt.
Eine Preiseliste und weitere Informationen finden Sie unter PRODUKTE/SONDER/BLECHZUSCHNITTE
Cortenstahl wird sehr vielseitig eingesetzt: für Brückenkonstruktionen, Fassaden oder Leitplanken. Populäre Beispiele sind die Leitplanken an italienischen Autobahnen. In den letzten Jahren wird Cortenstahl immer häufiger für Gartenobjekte aus Metall verwendet. Die charakteristische Patina entwickelt ein gewisses Eigenleben und verändert die Strukturen und Farben immer wieder. Nicht zuletzt diese Eigenschaft macht den Cortenstahl zu einem idealen Baustoff in der modernen Garten‐ und Landschaftsplanung.
Der wetterfeste Baustahl wird in walzblankem Zustand verarbeitet. Im normalen Lieferzustand sind die Elemente daher walzblank und nicht oder nur leicht angerostet. Bei der Herstellung von Cortenstahlblech bildet sich beim Walzen des Blechs die sogenannte Walzhaut. Diese besteht aus einer festhaftenden blauschwarzen Schicht aus sehr harten Eisenoxiden. Die Walzhaut ist spröde und verzögert die beim Cortenstahl gewünschte Bildung der Edelrost‐Sperrschicht. In den ersten Monaten der Bewitterung löst sich die Walzhaut dann Stück für Stück ab und gibt die „richtige“", blanke Stahl‐Oberfläche frei. Das sind viele Gründe Cortenstahl ohne Walzhaut zu verwenden. Das Problem ist nur, dass die Stahlwerke Cortenstahl nur mit Walzhaut herstellen und anbieten.
Als einer der größten Cortenstahl‐Verarbeiter in Deutschland konnte Gartenmetall im Jahr 2016 das Projekt „Cortenstahl ohne Walzhaut“ umsetzen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Stahlproduzenten fertigen exklusiv für Gartenmetall® Cortenstahlblech in der höchsten Qualität ohne Walzhaut. Die Voraussetzung dafür waren große Abnahmemengen des hochwertige neuen Spezial‐Cortenstahls. Das Abblättern der Walzhaut ist nun vorbei. Die Qualität hat durch die optimalen Vorprodukte nicht nur in der Oberfläche, sondern auch beim Biegen und Schweißen einen großen Sprung gemacht.
Bei der Herstellung und Verarbeitung der Rohstahl-Tafeln ist auf der Oberfläche noch keine Patina ausgebildet. Diese bildet sich erst durch natürliche Witterungsverhältnisse. Die Ausbildung der optisch ansprechenden Oberfläche beginnt nach 2 bis 3 Wochen und ist erst nach 1,5 bis 3 Jahren abgeschlossen. Wichtig bei der Bildung der Sperrschicht ist der Wechsel zwischen feuchter und trockener Witterung. Gibt es Oberflächenbereiche, die nicht dieser Witterung ausgesetzt sind, so erfolgt dort auch keine Ausbildung der lebendigen Edelrost-Patina.
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Cortenstahl walzblank im Lieferzustand | Cortenstahl angerostet nach 24-h Behandlung mit SUPER ROST-Verfahren von GARTENMETALL® |
Cortenstahl nach mehr als |
Oft besteht der Wunsch, dass bereits bei Installation von Gartenobjekten, unabhängig von der Bewitterung, die gewünschte edle Patina ausgebildet ist. Da es bei Sonderanfertigung meist nicht möglich ist, mit der Auslieferung bis zu 3 Jahre zu warten, haben wir von GARTENMETALL® ein spezielles Verfahren zum Start der Berostung innerhalb von 24 h entwickelt. Dazu verwenden Sie unsere SUPER ROST-PADs.
Im ersten Schritt soll die Oberfläche mit einem fettlösenden Kraftreiniger von Fett und Silikonen komplett gereinigt werden. Dann wird die Oberfläche gleichmäßig mit dem SUPER ROST-PAD eingerieben. Ein Pad reicht für 1-2 m². Nach 3-12 Stunden Einwirkzeit muss mit reichlich Wasser klargespült werden. Um den Rostprozess weiter fortzuführen und die Schutzschicht endgültig auszubilden, wird die Oberfläche mit einem Wasserzerstäuber immer wieder mit Wasser benetzt . Vor dem neuen Besprühen sollte die Oberfläche komplett abgetrocknet sein.
Unter Luftabschluss kann sich die noch junge angerostete Oberfläche schwarz färben. Hier ein Beispiel einer Sichtschutzwand, die auf der Messe "Garten und Ambiente" in Stuttgart ausgestellt und dann mit einer Folie verpackt wurde. Dort, wo die Oberfläche auch nur wenige Tage unter Luftabschluss war, hat sich die Oberfläche schwarz gefärbt, obwohl schon eine erste Edelrostschicht vorhanden war. Das gleiche Phänomen kann auch beim Transport der Objekte entstehen, wenn die Schutzfolie direkt an der Oberfläche anliegt. Dies ist jedoch kein Mangel oder Grund zur Reklamation. Nach wenigen Tage unter natürlicher Bewitterung stellt sich die bekannte kastanienfarbene Edelrostoberfläche wieder ein.
Ebenfalls zu temporären schwarzen Verfärbungen kann es im Herbst kommen, wenn sich abgestorbene Blätter an der Oberfläche sammeln oder dort bewegen. Auch hier gilt: nach dem Entfernen stellt sich unter der natürlichen Bewitterung bald wieder die bekannte Edelrostoberfläche ein.
Es ist kaum zu glauben, aber die Wahrnehmung lässt sich nicht täuschen: Je nach Witterung und Umgebungseinflüssen entsteht auf der Oberfläche eine andere erste Rostfärbung - bei gleichem Material aus identischer Herstellungscharge.
Farbunterschiede nach dem ersten Berosten
Einfluss auf die Rostfärbung haben vor allem Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Bei geringeren Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit ergibt sich eine dunklere Farbe.
Unterschiedliche Färbungen nach dem ersten Berosten gleichen sich mit fortschreitender Bewitterung der Objekte immer mehr an. Diese sind kein Mangel und berechtigen daher nicht zur Reklamation.
Beim Verarbeiten der Rohplatten werden diese an mehreren Fertigungsstationen automatisiert mit Hilfe von Vakuumsaugern gegriffen und zur Weiterverarbeitung transportiert. Oft bleiben nach dem ersten Berosten der Oberfläche Abdrücke sichtbar. Mal weniger, mal sehr deutlich sichtbar.
Saugerabdrücken (=Kornkreise) nach dem ersten Berosten
Diese Struktur (in Fachkreisen auch "Kornkreise" genannt) entsteht dadurch, dass beim Auftragen der SUPER ROST-Mittel durch minimale Restpartikel, die an den Saugern haften, die Oberfläche gestört wird. Der Abdruck wird erst nach Ausbildung der ersten Rotrost-Patina nach 12 h bis 24 h sichtbar. Bei natürlicher Bewitterung verschwindet der Abdruck jedoch wieder. Das Auftreten der Vakuumsaugerabdrücke auf der vorgerosteten Oberfläche berechtigt daher nicht zur Reklamation.
Tipp: möchte man nicht warten, die Bereiche mit den Abdrücken einfach mechanisch etwas anschleifen.
Bereiche mit Cortenstahl bildet für Schnecken ein unüberwindliches Hindernis. In Beeten oder Hochbeeten aus Cortenstahl werden Sie keine Schnecke finden, die sich an Ihrem Salat oder Blumenblättern labt.
Cortenstahl enthält weniger als 1% Kupfer. Diese relativ geringe Menge reicht aber aus, um die Schnecke daran zu hindern, dass diese weiterkriecht. Der Schneckenschleim oxidiert das Kupfer im Cortenstahl. Dadurch entsteht eine reizende Substanz, die die Schnecke dazu bringt, sofort wieder umzudrehen und sich beim Nachbar das Essen zu suchen.
Zur Sicherheit vor Untergrabungen durch Schnecken sollten die Bänder mindestens 10 cm tief im Boden eingebunden werden.
Wirksame Schneckenbarriere: Schnecken kriechen nicht über Cortenstahl.
Rostrote Ablagerungen, erzeugt z.B. durch Ablaufwasser, können mit geeignetem Rostlöser mehr oder weniger erfolgreich entfernt werden. Der Reinigungserfolg hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:
- Grundmaterial
- Häufigkeit und Qualität der Reinigung
- Eignung des Reinigungsmittels.
Bei säurebeständigen Bodenbelägen können mit gutem Erfolg Reiniger auf Basis von Phosphorsäure eingesetzt werden. Bei leichter Verunreinigung eignen sich auch Hausmittel wie Kochsalz in Kombination mit Zitronensäurepulver (=Ascorbinsäure) und Wasser.
Bei betongebundenen Bodenbelägen dürfen keine säurehaltigen Reiniger eingesetzt werden. Ausschließlich Reiniger auf Tanninbasis haben Chancen auf einen guten Reinigungserfolg. Da sich die Fläche während der Behandlung rot-lila einfärbt, ist unbedingt auf eine fachgerechte Anwendung zu achten, um Folgeschäden zu vermeiden.
Testen Sie in allen Fällen anhand einer kleinen Musterfläche die Wirkung des Reinigers auf die Oberfläche.
Zur Reduzierung von rostroten Ablagerungen und zum "Schutz" von Cortenstahl, besteht die Möglichkeit, die rostige Oberfläche zu versiegeln, sobald sich die gewünschte Edelrostoberfläche mit der dazu passenden Schutzschicht ausgebildet hat.
Versiegelter Cortenstahl bei einer Wasserschale AQUA BOWL
Die Versiegelung wirkt wie eine klassische Lackschicht und muss nach Bedarf immer wieder (z.B. jährlich) nachgestrichen werden. Weitere Informationen zur Rostversiegelung finden Sie hier: ROST-PROTECT® - Rostschutz
Quellennachweis (auszugsweise):Werkstoffblätter ThyssenKrupp Steel, Nr. 1.8965
Merkblatt 434 „Wetterfester Baustahl“, Stahl-Informations-Zentrum
Wikipedia „COR-TEN“
"Flachstahl gewalzt. Ausführung aus wetterfestem Baustahl Cortenstahl Corten B ASTM A 588, Güte S355J2W+N. Werkstoff Nr. 1.8965 nach EN 10025-5 mit Abnahmeprüfzeugnis. Oberfläche auf den Sichtseiten optisch vorgerostet."
Cortenstahl-Basiswissen
PDF-Datei, 1 Seite (pdf, 99 kB)
Ausschreibungstexte für Grundmaterial
Vorlage als PDF-Datei (pdf, 94 kB)
Cortenstahl richtig berosten - unterschiedliche Farben, schwarze Stellen, Abdrücke und Kratzer richtig behandeln
PDF-Datei, 5 Seiten (pdf, 283 kB)